Wie alles begann
Zu Beginn des Jahres 1992 trafen sich die jüngeren Mitglieder des Frauenchores der Überlinger Chorgemeinschaft unter Leitung von Chorleiter Eberhard Graf eine Stunde vor der offiziellen Chorprobe, um auch „mal was anderes“ zu singen.
In der Liedauswahl befanden sich auch Gospels und Spirituals, die eine Sängerin noch aus ihrer Schulzeit hatte und dem Chorleiter übergab: so entstand die Idee, einen Gospelchor zu gründen.
Das erste Konzert
Bald schon schlossen sich einige junge Männer dem Chor an und im November konnte im heutigen „Café im Rathaus“, damals noch als Rathauskeller Veranstaltungsraum der Stadt Überlingen, das erste Konzert stattfinden.
Die Anfänge in der Jodok-Kapelle
In den folgenden acht Jahren leitete Eberhard Graf den Gospelchor der Überlinger Chorgemeinschaft. In den ersten Jahren wurden die Konzerte in der Jodokkapelle aufgeführt.
Bald schon waren aber die Konzerte des Gospelchors so bekannt und beliebt, dass die Jodokkapelle die Besucher nicht mehr fassen konnte. Deshalb mussten größere Veranstaltungsorte gesucht und zwei Konzerttermine angeboten werden.
Bei vielen Trauungen in der Wallfahrts-Kirche Birnau und auf der Mainau war der Gospelchor ein gern gesehener Gast.
Gemeinsame Hüttenwochenenden
Die Mitglieder verbrachten fast jedes Jahr ein gemeinsames Hüttenwochenende zunächst in Brand, später in Hittisau, in Ragall und in Wildhaus.
Thomas Braun folgt auf Eberhard Graf als Chorleiter
Ende des Jahres 2002, nach der ersten Dekade, verließ Eberhard Graf die Chorgemeinschaft und die Chöre mussten sich nach einem neuen Chorleiter umsehen.
Das damalige Vorstandsmitglied Christine Mähler konnte jedoch bald den Musiklehrer der Schloßschule Salem, Thomas Braun, gewinnen, die Leitung des Gospelchors zu übernehmen.
Die Frage von einigen skeptischen Chormitgliedern, „ob der auch zu uns passe?“, stellte sich jedoch schnell als gegenstandslos heraus.
„was anderes singen“
Ein neuer Wind wehte durch den Gospelchor und neben Gospels wurden schnell auch andere Musikrichtungen ins Programm aufgenommen.
Konzerttitel wie: “Best of Broadway”, “Oldies”, “Oldies reloaded”, “Swingtime“, „Love Stories“, „Sing and Swing“ und „Sing, Africa, Sing“ zeigen, wie sich das Repertoire des Chores verändert hat.
Gospelthemen pflegte der Chor nur noch bei Weihnachtskonzerten: man wollte eben „mal was anderes“ singen!
Lake Voices
Dies führte dazu, dass die Bezeichnung „Gospelchor“ den verschiedenen Musikstilen nicht mehr gerecht wurde und eine längere Suche nach einem neuen Namen begann.
So wurden 2012 aus dem Gospelchor die ,,Lake Voices“.
Verändert hatte sich nicht nur das Repertoire, sondern auch die Mitgliederzahl. Standen beim ersten Konzert 1992 gerade einmal 13 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne, so waren es 2014 beim letzten Konzert mit Thomas Braun 55 Mitglieder.
Thomas Braun konzentriert sich auf den Madrigalchor
Im Juni 2013 kamen die Voices aus Würzburg zu einem fulminanten Gemeinschaftskonzert nach Überlingen in den Kursaal, ein Jahr später, im Oktober 2014, fuhr der Gospelchor zu einem Gegenbesuch nach Würzburg und beendete dort die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Thomas Braun mit dem Konzert Sing and Swing.
Thomas Braun musste sich aus beruflichen Gründen entscheiden, nur noch einen Chor in der Chorgemeinschaft zu leiten und dies war leider nicht der Gospelchor, sondern seine Leidenschaft, der Madrigalchor!
Phase der Ungewissheit
Seine Nachfolgerin, Sabine Schönberger leitete den Chor nur ein Jahr, danach folgte eine Phase der Ungewissheit, in der ein geeigneter Dirigent nicht so schnell gefunden werden konnte und der Chor nur durch Stimmbildungstreffen mit Isabell Marquardt und Franziska Restle und Treffen zum geselligen Beisammensein zusammengehalten werden konnten.
Neue Themen mit Jakob Fauser
2016 konnte Jakob Fauser als neuer Chorleiter gewonnen werden, nachdem dieser sich aufgrund eines Plakataufrufs an der Musikhochschule Trossingen bei den Lake Voices vorgestellt hatte.
Doch was geschah? Kaum hatte man den Gospelchor in „Lake Voices“ umbenannt, wurden wieder Gospels gesungen. Bereits im Herbst dieses Jahres konnten die Lake Voices Konzerte in der Kirche Bartholomäus in Rielasingen und im Café im Rathaus an einem Samstag zur Marktzeit geben.
In der Folgezeit fanden immer mehr Themen aus den Genres Jazz, Swing, Pop und Latin Eingang ins Repertoire, im November 2017 fand das erste grosse Konzert unter dem passenden Titel „Kein Thema“ in Billafingen und Neufrach stattfand.
Im selben Jahr folgte das gemeinsame Weihnachtskonzert aller drei Chöre zum 25-jährigen Jubiläum der Überlinger Chorgemeinschaft statt.
Beswingt in den Sommer
Gemeinsam mit dem „Vokalensemble Mittelrhein“ fand im Jahr 2018 das Konzert „Beswingt in den Sommer“ statt. Als weiterer Höhepunkt folgte Bob Chilcotts ,,Little Jazz Mass“, die im November 2018 in Owingen und in der Franziskanerkirche in Überlingen aufgeführt wurde.
Cantar
Absoluter Höhepunkt der Arbeit mit Jakob Fauser war das Konzert „Cantar“ mit lateinamerikanischen Rhythmen, das im November 2019 in Nußdorf, Billafingen und Meersburg aufgeführt werden konnte.
Gemeinsam mit dem Madrigalchor begleiteten die Lake Voices Anfang Januar 2020 die 1250-Jahr Feier der Stadt Überlingen im Kursaal.
Neuaufstellung mit Albert Franz 2022
In den folgenden zwei Jahren verließen viele altgediente SängerInnen den Chor, so dass zeitweilig die Existenz in Frage gestellt werden musste. Seit Jahresbeginn 2022 führt nun Albert Franz die Lake Voices ins 4. Jahrzehnt seit ihrer Gründung und, bedingt durch den Neueintritt von vielen SängerInnen, stellen sich die Lake Voices nicht nur personell sondern auch gesanglich neu auf.
Ein erstes Konzert ist Ende Mai dieses Jahres geplant, bereits im März soll darauf an einem Chorwochenende geprobt werden.